Start der Supply-Chain: Kaffeeernte und Aufbereitung bei Aprolma – einer Frauenkooperative aus Honduras. Land und Produktion liegen bei dieser Kooperative komplett in Frauenhänden. Dies ermöglicht Unabhängigkeit und Eigenständigkeit. Durch fairen, direkten Handel mit kleinen Netzwerken (wie in diesem Falle Roasters United, mit denen ich vor Ort war), haben die Frauen ein sicheres Einkommen. Nicht zu letzt können dadurch ihre Kinder zur Schule gehen.
Ich besuchte die Kaffeefarmen von Loly Espinoza, Francisca Dominguez Cano, Berenicia Cano und Alica Vigil. Nach der Ernte werden die Bohnen über die Kooperative weiter verarbeitet, bevor sie verschifft werden können. Hier gibt es auch Männer, die als Helfer angestellt sind.
Ich danke Roasters United, vor allem Nadine Heymann von Flying Roasters (Berlin), Kira Schubert von Loppokaffee (Kiel), Philipp Rohrer von Holm (Köln), dass ich sie begleiten durfte.
Quality-Management: Qualtiätskontrolle der gelieferten Kaffeebohnen von Q-Grader Alex Urban.
Vom Röstprozess bis zur lang ersehnten Tasse feinsten Kaffees: Dokumentiert bei Flying Roasters in Berlin. In der Rösterei finden die Schritte der Veredlung und Verpacken des fertigen Produktes statt. Auch hier ist viel Handarbeit gefragt. Die sorgfältig, beim Erzeuger ausgewählen Bohnen werden schonend geröstet und von Hand verpackt. Die Wertschätzung des Produktes, dessen Supply Chain sich durch Transparenz, direktem Handel mit den Erzeuger*innen, ökologischem Kaffeeanbau und der Zusammenarbeit mit solidarischen Kooperativen auszeichnet, ist in jedem Verarbeitungsschritt zu sehen. Der Hochwertige Kaffee wird im nahe gelegenen Ladenlokal verkauft, als Bohnen, frisch gemahlen oder als i-Tüpfelchen mit feinster Latte Art als kleines Kunstwerk serviert.
Kaum etwas ist so spannend zu beobachten, wie die Entwicklung von Dingen. Ich trinke fast jeden Tag Kaffee oder Tee, aber wo kommt dieser her? Wie wurde er produziert? Vertrauen ist wichtig. Die kleine Lieblings-Rösterei oder Teeladen verspricht nicht nur guten Geschmack, eine hervorragende Qualität, sondern auch faire Anbaubedingungen und Handelswege. Ebenso gilt dies natürlich für viele andere Produkte. Dieses Vertrauen kann durch gute visuelle Kommunikation verstärkt werden und die beinhaltet natürlich auch das passende Produktfoto. Aber auch ein kritischer Blick ist fotografisch wirksamer als eine rein zahlenbasierte Dokumentation.
Das Lieferkettengesetz, faire Produktionsbedingungen und Impacts auf die Umwelt sind zur Zeit viel diskutiert. Missstände werden bei den Menschenrechten und den Umwelteinflüssen geplant. Abkommen und Kontrollen sind wichtig, aber auch die Dokumentation von nationalen und internationalen Vorzeigeprojekten.
From bean to cup, die gesamte Supply-Chain, der ganze Prozess ist relevant, wenn es um faire und umweltgerechte Produktionen und Wertschöpfungsketten geht. Der starke Wettbewerb in globalen Märkten beeinflusst Produktionsbedingungen und den Transport von Waren. Ehemalige Luxusprodukte wie Kaffee, Schokolade oder Tee werden von uns viel konsumiert. Die steigende Nachfrage darf jedoch nicht zu Lasten der Menschenrechte oder Umwelt geschehen.