Die letzten Tage verbrachten wir in Lonnoc, im Nordosten von Santo. Wir waren an einem der „most stunning beaches“, schneeweißer, feiner Sand, türkisblaues Wasser und Kokosnusspalmen. Vom Regen waren wir zu der Zeit auch verschont und es hätte kaum schöner sein können. Neben uns waren noch zwei weitere Touristen im Resort, was einen seltsam verbrüderte, auch wenn wir uns über den Tag kaum sahen und erst abends zusammen saßen. Wobei der Begriff Resort in Vanuatu etwas inflationär benutzt wird, wir konnten auf der den Strand angrenzenden Wiese zelten, unsere Wasservorräte aus dem Regentank auffüllen und abends über dem Feuer kochen. V.a. das Kochen war finanziell wirklich eine große Erleichterung, da das einfachste Essen, eine Portion Reis mit Gemüse, schlappe 15€ kostete (kostet an einer Bude am Markt in in Luganville 3€ inkl. Getränke).

Am zweiten Tag gab es eine große Abschlussfeier der Schule, zu der wir eingeladen waren. Mit Blumenkettchen, sich gegenseitig bepudern (ja, wir haben das auch nicht verstanden) und großem Festessen. Die Tage plätscherten mit Hängematte, Krabben beobachten und schnorcheln vor sich hin, aber die Idylle wurde jäh unterbrochen, als an unserem letzten Tag vor Ort ein 2000-Personen-Kreuzfahrtschiff anlegte und Boot für Boot die Passagiere an die Traumstrände brachte. Durch das hohe Touristenaufkommen waren auch alle Locals schwer mit Rundfahrten und dem Verkauf von Nippes beschäftigt, wodurch es etwas dauerte bis wir eine Mitfahrgelegenheit zurück nach Luganville fanden, aber ein Truck hatte noch genügend Platz auf seiner Ladefläche.

Unser nächster Stopp wird die Insel Malekula sein. Schon in Lonnoc gab es außer ein paar Solarleuchten keinen Strom und nur sehr teures Internet, aber bis wir auf der Hauptinsel Efate sind werden wir weder asphaltierte Straßen noch Geldautomaten sehen. Mit wem auch immer wir sprachen, jeder legte uns sehr ans Herz genügend Essen mitzunehmen. In Lonnoc war es schon schwer was anderes außer Kohl und Tomaten zu bekommen, an Brot war nicht zu denken (Backtag ist montags) und der einen halbstündigen Fußmarsch entferne Supermarkt hatte nicht immer auf. Viele der Ni-Vatus sind Selbstversorger. Also schickten wir gestern ein Paket mit allem was wir entbehren konnten nach Hause und füllten den gewonnenen Platz im Rucksack mit 3kg Baked Beans, Nudeln, Linsen und Oreokeksen auf.

Geld ist das nächste potentielle Problem. Geldautomaten gibt es in jeweils einem Ort auf zwei der 83 Inseln. Und vieles ist hier sehr teuer, bzw. häufig braucht man auch kleine Scheine für Guides, Taxifahrten, Eintritte, Gemüse vom Markt etc. Ein Geldautomat gab uns umgerechnet ca. 400€ in ca. 5-€-Scheinen aus, das Kleingeldproblem haben wir also gelöst, nur ist diese Menge an Scheinen ein klein wenig unhandlich.

Wir fühlen uns halbwegs gut ausgestattet und werden heute Abend mit der Fähre fahren, in der Hoffnung nachts wenn wir ankommen eine Unterkunft zu finden, die noch geöffnet hat. Die Sonne geht gegen 5 Uhr auf und 18 Uhr unter, so lebt man hier auch. Etwas später werden wir eine Anlaufstelle haben, da wir von einem Ni-Vatu in sein Dorf im Süden von Malekula eingeladen wurden. Aber zunächst werden wir etwas Zeit im Norden der Insel verbringen und vielleicht auch ein paar alte Kanibalenplätze sehen können, die z.T. noch bis vor nicht allzu langer Zeit in Benutzung waren (glaub bis in die 1960er oder 70er Jahre). Zu mir wird es dann im Zweifelsfall wohl Baked Beans als Beilage geben.

(Bilder gibts bei anderer Gelegenheit, Compi ist schon im Rucksack verstaut.)

1 thought on “Bring food. Bring cash.

  1. Hallo ihr Lieben, eine abenteuerliche Reise mit tollen Eindrücken. Ich bin schon jetzt auf die neuen Bilder und Erfahrungen gespannt. Weiter so
    LG, Reiner

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